Balance finden: Stabil bleiben, wenn der Herbst beginnt
Der Sommer ist vorbei, und mit ihm endet für viele von uns eine Phase, die leichter und freier war. Plötzlich füllt sich der Kalender, die Arbeit zieht an, Verpflichtungen nehmen zu. Gleichzeitig werden die Tage kürzer, das Wetter grauer und die Aussicht auf viele dunkle Wochen kann sich schwer anfühlen. Vielleicht kennst du das: Es scheint, als würde auf einmal alles gleichzeitig auf dich einprasseln.
Gerade in dieser Übergangszeit merken wir, wie wichtig es ist, gut bei uns selbst zu bleiben. Denn wenn wir uns nur vom Außen treiben lassen, verlieren wir leicht das innere Gleichgewicht. Yoga und Yogaphilosophie bieten wertvolle Werkzeuge, um diesen Wechsel bewusst zu gestalten – nicht mit Druck und Anstrengung, sondern mit Sanftheit, Stabilität und kleinen, heilsamen Routinen.

Warum der Übergang so fordernd ist
Der Wechsel vom Sommer in den Herbst bedeutet nicht nur einen äußeren Jahreszeitenwechsel, sondern auch eine innere Umstellung. Der Körper reagiert auf weniger Licht und kühlere Temperaturen, der Hormonhaushalt verändert sich, und unser Nervensystem verarbeitet die steigenden Anforderungen.
Typische Begleiterscheinungen sind:
- Müdigkeit und ein höheres Schlafbedürfnis
- Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen
- das Gefühl, schnell überfordert zu sein
- eine Tendenz, sich in Aufgaben und To-do-Listen zu verlieren
Wenn wir diesen Mustern keine Aufmerksamkeit schenken, kann das leicht in eine Abwärtsspirale führen: Wir strengen uns noch mehr an, verlieren unsere Mitte – und fühlen uns dadurch noch erschöpfter.
Yogaphilosophie als Wegweiser
Yoga ist nicht nur Bewegung oder Entspannungstechnik, sondern eine Haltung zum Leben. Besonders in Übergangszeiten können uns drei Prinzipien helfen, innerlich stabil zu bleiben.
Ahimsa – Sanftheit mit sich selbst
Ahimsa bedeutet „Nicht-Gewalt“ und lässt sich im Alltag als liebevoller Umgang mit sich selbst übersetzen. Statt uns von Perfektionismus treiben zu lassen, dürfen wir anerkennen, dass wir gerade besonders gefordert sind. Sanftheit bedeutet: Pausen ernst nehmen, sich nicht für Müdigkeit verurteilen, und die eigenen Grenzen respektieren.
Pratyahara – Rückzug nach innen
Pratyahara beschreibt den Rückzug der Sinne. In einer Zeit, in der von außen viele Eindrücke und Aufgaben auf uns einströmen, kann es wohltuend sein, sich bewusst kleine Inseln der Stille zu schaffen: fünf Minuten ohne Handy, eine kurze Meditation oder einfach ein Moment, die Augen zu schließen und den Atem zu spüren. Diese Praxis schenkt uns das Gefühl, nicht ständig im Außen reagieren zu müssen.
Sthira sukham asanam – Stabilität und Leichtigkeit
Dieser Vers aus dem Yogasutra erinnert uns daran, dass unsere innere Haltung beides braucht: Standfestigkeit und Flexibilität. Im Alltag heißt das: Ja, wir brauchen Struktur und Klarheit, aber gleichzeitig dürfen wir uns erlauben, Dinge leichter zu nehmen und auch einmal loszulassen. Nur wenn beides im Gleichgewicht ist, entsteht echte Balance.

Therapeutische und praktische Ansätze
Wie können wir diese Prinzipien in die Praxis umsetzen? Hier ein paar konkrete Ideen aus Yogatherapie und Körperarbeit, die gerade im Herbst unterstützend wirken.
1. Atemübungen für Klarheit
Unser Atem ist das direkteste Werkzeug, um das Nervensystem zu beruhigen. Besonders hilfreich ist es, das Ausatmen bewusst zu verlängern. Setz dich aufrecht hin, atme durch die Nase ein und zähle bis 4. Atme dann langsam durch den Mund oder die Nase aus und zähle bis 6 oder 8. Wiederhole dies einige Minuten.
→ Wirkung: Herzschlag beruhigt sich, Gedanken ordnen sich, der Körper schaltet vom Stress- in den Entspannungsmodus.
2. Standhaltungen für Erdung und Stabilität
Der Herbst kann uns innerlich unruhig machen. Standhaltungen helfen, uns zu erden und wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Geeignet sind zum Beispiel:
- Tadasana (Berghaltung): Aufrecht stehen, Füße fest am Boden, Schultern entspannt. Spüren, wie die Erde trägt.
- Virabhadrasana I & II (Kriegerhaltungen): Sie geben Kraft, Klarheit und innere Ausrichtung. Gleichzeitig fördern sie Mut, dem Alltag stabil entgegenzutreten.
- Vrksasana (Baumhaltung): Fördert Balance und Konzentration, erinnert uns daran, gleichzeitig fest verwurzelt und beweglich zu sein.
Diese Haltungen wirken nicht nur körperlich kräftigend, sondern haben auch eine starke psychische Wirkung: Wir fühlen uns stabiler, aufgerichteter und handlungsfähiger.
3. Kleine Alltagsroutinen
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die uns helfen, stabil zu bleiben:
- Morgens Licht tanken: Schon wenige Minuten draußen, am besten direkt nach dem Aufstehen, helfen der inneren Uhr und wirken antidepressiv.
- Pausen ernst nehmen: Statt durchzupowern, lieber bewusst 5 Minuten innehalten.
- Wärme kultivieren: Tee, eine Decke, ein warmes Bad – das Nervensystem reagiert positiv auf Geborgenheit.
- Dankbarkeitspraxis: Jeden Abend drei Dinge notieren, die gut waren. Das lenkt den Blick weg von Schwere und Mangel.
Fazit: Den Herbst bewusst gestalten
Der Beginn des Herbstes ist eine Einladung, genauer hinzuspüren. Statt uns nur von Aufgaben und Dunkelheit treiben zu lassen, können wir uns bewusst fragen: Was brauche ich, um stabil zu bleiben?
Yoga und Yogaphilosophie geben uns dafür eine klare Orientierung. Sie erinnern uns daran, dass es normal ist, sich in Übergangszeiten herausgefordert zu fühlen – und dass wir gleichzeitig immer Werkzeuge in der Hand haben, um bei uns zu bleiben.
Vielleicht magst du in den kommenden Wochen bewusst kleine Inseln schaffen: ein paar tiefe Atemzüge, eine Standhaltung zwischendurch, ein Moment der Dankbarkeit. So stärkst du dein Nervensystem und bleibst auch dann in Balance, wenn das Außen dich fordert.
Der Herbst muss nicht nur schwer und dunkel sein. Er kann auch eine Zeit der Sammlung, der Stabilität und der inneren Klarheit werden – wenn wir uns erlauben, achtsam und liebevoll mit uns selbst umzugehen.
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